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1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 167

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Reaktion. Hauptergebnis bis 1850. Allgemeine Entwicklung bis 1870. 167 die erwerbenden Klassen Rechnung. Fast überall wurde die Gewerbefreiheit eingeführt; der Zollverein schloß Handelsverträge ab; der Eisenbahnbau ward in großartigem Maßstabe betrieben: 1860 gab es 10 500 Kilometer Eisenbahnen mehr als 1840 (nämlich 11088). Unter diesen Umständen konnten Handel und Industrie einen glänzenden Aufschwung nehmen. Der Wert der Ein- und Ausfuhr Deutschlands verdoppelte sich in der Zeit von 1850 bis 1870 (in diesem Jahre betrug er 4240 Millionen), und in Preußen verdreifachte sich die Zahl der Dampfmaschinen. Bereits auf der ersten Weltausstellung in London 1851 übertrafen deutsche Tuch-, Samt-, Seiden- und Metallwaren manche ausländische Erzeugnisse. Ferner entfaltete sich die Kraft gerade des Bürgertums im Vereinsleben. Es kam besonders auf vielen Gesang-, Schützen-und Turnfesten zu oft recht lebhaftem Ausdruck, und alle diese Feste regten auch den nationalen Einheitsgedanken mächtig an. 1863 z.b. hielt Treitschke beim dritten deutschen Turnfeste in Leipzig eine von wahrhafter Vaterlandsliebe förmlich durchglühte Rede zur Erinnerung an die Völkerschlacht vor 50 Jahren. — Ein unermüdlicher Vereinsgründer war der freigesinnte Schulze-Delitzsch. Mit seiner mächtigen Stimme machte er den Eindruck eines Volkstribunen, besaß aber neben gutem Humor Sinn fürs praktische Leben. Der Arbeiter selbst muß mit dem Arbeitgeber in Wettbewerb treten — das war nach Hubers (s. S. 160) Vorgänge sein Grundgedanke. Die Konsumvereine vernachlässigte er etwas, dafür wurden aber desto mehr „Volksbanken", d. h. Kredit- und Vorschußvereine, gegründet, damit der „kleine Mann" durch Selbsthilfe seine Lage bessere. Der Erfolg blieb auch nicht aus. — Große Regsamkeit herrschte ferner auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft. Man bemühte sich, vor allem die Naturwissenschaften der großen Menge zu erschließen und nutzbar zu machen. Leider wurden auch manche oberflächliche, für Halbgebildete recht gefährliche Schriften verbrei- Allgemeine Entwicklung bis 1870. Handel und Industrie. Vereinsleben.

2. Der große Kurfürst - S. 6

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Der Nordische Krieg 3. Eigenhändiger Bericht des Kurfürsten über die Schlacht bei Warschau. [Abhandlungen der phil.-hist. Klasse der König!. Sachs. Gesellsch. der Wissenschaften. 4. Bd. S. 453 ss.] ... Darauf sind mir fort marschieret, da ban der König den rechten und der Churfürst Den linken Flügel geführet. Gegen abenb am 28 3 ult) kamen mir in ein Dorff, allda unsere gefommanbierete vortruppen bericht brachten, daß der feinb hinter dem holze stünbe. Darauf filierete der König mit feinem rechten flügel durch das holz, ba dann die Dortruppen mit des Feinbes Dortruppen fcharmuziereten. worauff etliche (Esquabronen auf den feinb loßgiengen, und ihn biß in feine retranchement pouffiereten. Der feinb gab barauf macker ferner mit Stücken auf uns. Hierüber fiel die nacht ein, und zogen mir uns etroas zurucke, und plieben unter des feinbes Canon stehen. Den Sonnabenb morgens ritten Ihre Ittajeft. das selb zu recognoßcieren mit dem Churfürsten, almo man gemahr mürbe, daß der feinb eine höhe an unsers linken fliigels feite befez hatte, beß-megen der König gutbefunben, biefelbige ihnen zu nehmen. Worauff der Churfürst mit dem linken flügel und bei) sich habenbett Dragoiteren avancieret^ melchen berg aber alsobalb ohne einige gegenmehr verließ. Darauf mürben also palb einigere Stücke barauf gepflanzt, und fpieleten in beß feinbes Leger. Darauf zogen mir auf die lincke hanb mit dem lincken flügel neben dem holze, also daß das erste treffen für dem holze, die anderen zmet) aber in dem holze zu stehen kamen, hinter dem berge aber stunden brigabett zu fuße. Ruf dem lincken flügel von unserer (Eaoallerie stunben 2 Brigaben nebest bett Dragonern. Inmittelst giengen 2000 Cartaren von meitem umb den Busch herumb, m eich es dem Könige also palb berichtet murb, m eich er dann etliche Schmabrons von seiner reserve nahm, und auff obgemelte Tartaren, so auß dem Busch häuffig fahmen, gieng und sie m'teder repouffierete. Inmittelst fiel der feinb aus feinem leger, und attaquieret« unsere infanterie, mürbe aber so begegent, und von der reuteret) roieber biß in fein lager getrieben. Hierauf kam der König auf unseren lincken flügel geritten, und fand gut, daß sie mit dem rechten flügel nebest der infanterie durch den tdalb giengen. Ritten also mieber durch den Idalb, da sie dann kaum durch mahren, kamen die Tartaren in die flancken von unserem lincken flügel, mie auch in den rücken der reserve biß auf unsere mousquetierer. Die Quartianer1 aber, so gegen unsere fronte stunben, griffen uns zugleich an, roelche aber so empfangen mürben, daß sie mit vertust vieler Pferben und Toben meichen mußten. In roehrenber attaque fiel der feinb mieber auß feinem leger auf die infanterie, melche aber vom Könige mit feiner Caoallerie mit zimblichen verlußt biß in ihr retranchement getrieben mürben. Hierauf marschieret Ihre König!. Btajest. und filiereten durch das holz, der feinb aber fiel roieber auß, und kam biß an Ihre Utajest. 1 eine polnische Truppe, der der Grenzschutz gegen die Tataren oblag.

3. Sexta - S. 30

1918 - Leipzig : Quelle & Meyer
30 Lebensbilder aus der vaterlndischen Geschichte Landes. $nf bis sechs Stuneri Schlaf gengten ihm vollkommen, und so begann er im Sommer um 3 Uhr, im Vinter um 4 Uhr morgens sein ^gewerk,- die Kammerdiener hatten strengen Befehl, ihn nicht lnger schlafen zu lassen. Der König hielt fein tort: Ich bin der erste Diener des Staates." Wie fein Dater kmmerte er sich um alles und jedes und hatte fein roachfames Auge berall. Zr das Dolk mar er in den legten Jahren nur wenig fichtbar; wenn er aber von der Zrhlingsparade vor den Toren Berlins zurckkehrte, dann mar die Wilhelmstrae gedrckt voll Ihenfchen, alle $enfter voll, alle Hupter entblt. Und doch war nichts geschehen, so berichtet ein Augenzeuge, nur ein 73 jhriger Ztzann, fchlechtgekleidet, staubbedeckt, kehrte von feinem mhsamen Tagewerk zurck. Aber jedermann wute, da dieser Alte auch fr ihn arbeite, da er fein ganzes Leben an diese Arbeit geseht und sie seit 45 Jahren noch nicht einen Tag versumt.hatte." Bei dem schleichen herbftmanver des Jahres 1785 fa der greife König 6 Stunden lang fiebernd und frstelnd im strmenden Hegen zu Pferde, hier holte er sich den Keim zu feiner Todeskrankheit. Wassersucht stellte sich ein. In qulenden Schmerzen, die kein Arzt lindern konnte, verbrachte er den Winter. Im Januar 1786 starb Mieten. Als der König feinen Tod erfuhr, uerte er: Unser alter 3ieten hat sich auch bei feinem Tode noch als General gezeigt. Im Kriege befehligte er immer die Dorhut, auch mit dem Tode hat er den Anfang gemacht. Ich fhrte die Hauptarmee, ich werde ihm folgen." ssgfo Kiedrich fhlte, da feine Tage gezhlt waren. Seine Spannkraft blieb Knigs ungebrochen. Die Kabinettsrte, die er in gefunden Tagen um 6 Uhr morgens zu sich zu bestellen pflegte, wurden jetzt um 4 Uhr zu ihm berufen. Diese ihnen unbequeme Neuerung kndigte er den Rten mit folgenden Worten an: Mein Zustand ntigt mich, Ihnen diese Blhe zu machen, die fr Sie nicht lange dauern wird. Mein Leben ist auf der neige; die Zeit, die ich noch habe, mu ich benutzen. Sie gehrt nicht mir, fondern dem Staate." Und fo hielt er es bis zum letzten Augenblick. Noch am 15. August erledigte er mit feinem Kabinettsfekretr die gewohnte Arbeit. Als er aber am nchsten Tage die Losung ausgeben wollte, versagte ihm die Stimme. Der Tag verging, und zu Beginn der Nacht gab der König den Befehl, ihn um 4 Uhr zu wecken. Dann nahm ihm ein Hustenanfall die Luft. Sein Kammerdiener fate ihn unter die Arme, um ihm (Erleichterung zu verschaffen, und Friedrich uerte: Der Berg ist berschritten. Es wird besser." (Es waren feine letzten Worte. 20 Minuten nach 2 Uhr am 17. August 1786 neigte er in den Armen feines Kammer dieners das Haupt zum letzten Schlummer. 10. Friedrich Wilhelm Iii. Dem glnzenden Aufschwung Preuens unter Friedrich dem Groen folgte bald ein jher Niedergang. In feinen Grundfesten wurde der Staat Friedrichs erschttert, als Napoleon, der

4. Grundriß der neuern Geschichte - S. 116

1835 - Berlin : Trautwein
116 111. ^>ertoí>e. Ii. Seiímwnt. 1804 —1815. bei 0cf)umna (1810) jcbod) vergebtid) angrijfen, eittfdjíeb .tutufow den .trieg 1811 baburd), ba|3 cr die fctnblidje Sveferve bei 9lufífd)uf tttt Oct. überfiel und bic vorgebrungcne 2írmee in 0lobofia ¿ur Ergebung jwang, und inbern Síufjlanb (cinc Folgerungen herab* ftímmte, fam ant 28. 9pai 1812 bei* Friebe ju Sbuíareft $u 0tanbe, welcher Slujjlanb bié jum prutí) auébcfjnte und den 0erviern 3lmncftíe bewilligte. Sbáíjrenb bcé friego 6rtttcu fiel) die Sanitfcharen (9d?ai 1807) gegen 0elini Iii., welcher Gruppen nuf curopáifdjc Sbcifc (0ci;mcné) organiftrte, empört und ifjn genötigt, den Thl'on feinem 3leffeit 93íu(íapf)a Iv. ju überlaffen; 9)iuftapí)a Sbairaftar, “Pafd)a non Svuftfdjuí, erfyob jwar im Ouli 1808 beffen Sbrubei* 9paf)mub Ii. auf den Thron und begann bic Stcform bc6 ^ríegéwefené von neuem, allein er fanb fd)on im 31ov. feinen Untergang burd) einen 2lufflanb der 2knitfd)a* ren, und 93ialjmub muftc alle 23orred)tc berfelben ^crftellen. 3?od) wichtigere Erwerbungen alé im 0uben machte Siujjlanb im Slorben. Äönig ©uftav Iv. 2lbolf von 0d) weben, von rücf* ftchtélofem £affe gegen Slapoleon getrieben, bef>arrte auch nad) dem Friebcn ju Tilfit im .Kriege mit Franfreich und verbanb ftd) nod) enger mit England als bisher; befjljalb würde if)m Pom* ment 1807 von den Franjofen entriffen, die ^riegéunternefjmun* gen Sattem arf’é, beffen Tljron Fricbrid) Yi. 1808 beflieg, blieben jwar erfolglos, weil bat» von Slapoleon gefanbte fpanifche bjiifscorps unter be la 3tomana nach 0panicit entwirf), aber die Stuffen eroberten 1808 ganj Finnlanb. Síefe Umftánbe und der Srucf uncrfchwinglicher Abgaben veranlagte eine 9serfd)w6rung in den Armeen und in der Jpauptfiabt, der .tönig würde im 9)íarj 1809 jur Entfagung genötigt und im 9)iai aud) feine Íuachfommen von der Thronfolge au$gefd)(offen und fein finber* lofer Oheim tari Xiii. (1809 — 1818) junt Könige ausgerufen, welcher ¿u 3önföping Friebcn mit ípáncmarf ohne 23erlu|te fd)(ofj, den Friebcn mit Svufjlanb ju Fricbridjshamm 1s09 aber durch Finnlanb, 93othnicn bk jum Cornea und die 3ííanbéinfe(n erfau* feit muffe, bagegen von Franfreich 1810 “Pommern jurúeferhíelt. 3unt Thronfolger würde erft der Pr inj Ehriftian 2luguft von Jé)olflein#0onberburgí2luguftcnburg und nad) beffen frühem Tode 1810 der franj6fifd)c 9diarfd)all Söernabotte, “Prinj von Ponte* Eorvo, (.tari ^ofjann) gewählt, 31ad) dem Fricbeit von Tilfit befd)iofj 3lapo(eon den 0turj

5. Grundriß der neuern Geschichte - S. 99

1835 - Berlin : Trautwein
90 §, 1. a. 3)ie franjopfcfje Siefcofufiott aus ©cwiffens?angf? vom (Eonvent den ©(außen an ©ott und bia Unfferblidffeit becretiren Ite^. Allein feine eigenen $reunbe, burd) fein morb|ud)tiges? Eoitßtraucn ßebroßt, bereiteten feinen 0turj vor; auf Sefcßl bcs Qüonvent$ würde er 27. 2suli (.9. ißermibor) 1794 verhaftet und am folgcnben 5agc mit mehreren 2lnbern ßingerießtet. Sie gemäßigtem (¡Lonvcnts?initglicbcr erlangten jeßt ba$ Uebergewidff aud) üßer die Sdwcefeiwmänncr, wcldje ißn geffürjt Ratten, und wanbten den ißnen von biefen burd) einen S3olfs?aufffanb 20. 93iai 1795 bereiteten Untergang aß, naeßbem fd)on früßer der Ssoßlfaßrtöausfcßuß befd)ränft und der ^afobiner/ !(uß gefdffoffen war. ©er Slationaleonvent verfaßte barauf eine neue, gemäßigte 23o(fs$ßerrfcßaft cntßaltenbe, 33erfaffung, weldje die ®aßl jweier gefeßgeßenben 33erfammlungen burd) das? 53o(f, nam(id) eines? 9vatßs? der Sünfßunbcrt jutn 33orfd)lagen und 2(ß/ faßen und eines? aus? 250 über 40 3iaßr alten Söutglicbern bet ffeßenben 9\atßs? der Elften jur Sbefiätigung der ©efeße anorbnetc und die vollffeßenbe ©ewalt fünf Sircctoren (junäeßff Sarras, Sftcubcl, 2a Sveveillcre, 2etourneur und tarnet) übertrug, und naeßbem er fteß die 2lufnaßme in die ßciben Svatße babureß get fießert, daß Ülapoleon Sonapartc an der 0pißc bewaffneter Sam den die fteß bagegen erflärenben parifer Sürgcr überwältigte, lüfte er fid) 26. Oct. auf. ^ Sic Sirectorialregicrung begann 28. Öet. ?(($ 1797 in den Svätßeit burd) neue Ssaßlen die gemäßigte und roßaiiffifeße Partei ba$ Ueßergcwid)t erßiclt, und (Earnot und Sartßclemp, 2etourncur,$ 91ad)folgcr, bcrfclßen fid) anfd)(offen, vereinigten fieß die brei andern Sircctoren — die Suumvirn genannt — ingge/ ßeim mit Sonapartc; mit bc'r diulfc bcs von biefem gefanbten ©cncrahlugereau verßaftetcn fic 18. Sructibor M. 0ept.) ißre ©cgner, verbannten die nid)t (Entfommenbcn nad) (Eapennc, und revolutionäre Ediaaßrcgeln traten wieber ein. (Einen Sürgcrfricg in §ranfreid) veranlaßte die Sscvo; lution auf ¿weifaeße Ssscifc. ^unäeßff ergriffen die Unvcrborßcnen Sewoßncr der 23enbec nad) der ^)imid)tung 2ubwig’S Xvi. für beffen 0oßtt 2ubwig Xvii., wcld)er erft im Enu 1795 als? ©c> fangener ffarß, die Sßaffen, ßegünffigt burd) ißt* vielfad) burd); fcßnittenes 2anb; am (Ende des? 3«ß^ von den Slcpublifanem überwältigt, erßobeit fic fid), bureß beren fcßauberßafte ©raufam; feit gcreijt, im Srüßling 1794 von neuem und mit ißnen jugleid) 7*

6. Der Gutsherr von Vechelde - S. 119

1911 - Braunschweig : Graff
*> *> »v *> »> *> *y »v »y »> »> *> 119 <« <w <w -^w ^ 3etzt war seine Aufgabe erfüllt, und nun, so glaubte er, konnte er vom Schauplatz zurücktreten. Er schrieb deshalb am 23. November an den König von England, beglückwünschte ihn zu dem siegreichen Ausgang des Krieges und bat gleichzeitig, ihn von seinem Kommando zu entheben. Der König Georg von England antwortete am 3. Dezember in den gnädigsten Ausdrücken, dankte dem Herzog für die geleisteten Dienste, durch die er viel zum glücklichen Ende des Krieges beigetragen habe, und willfahrte feiner Bitte um Enthebung von feiner Stelle. Sein Nachfolger im Kommando wurde auf feinen Vorschlag der General von Spörfen. Herzog Ferdinand wartete den Abschluß des endgültigen Friedens nicht ab, der im Februar \763 zu Paris und zu Hubertusburg abgeschlossen wurde, sondern er verließ am 23. Dezember nach einem herzlichen Abschied von feinen treuen Truppen das Heer und kehrte nach Braunfchweig zurück, wo er zeitig genug ankam, um das Ideihnachtsfest am Hofe feines geliebten Bruders, des regierenden Herzogs Karl, feiern zu können. Dom Könige von Preußen wurde er durch die Erhebung zum Generalfeld-marfchall geehrt. In Braunfchweig wurde der Herzog nicht allein vom Hofe, sondern auch von der gesamten Bürgerschaft mit großen Ehren und aufrichtiger Freude empfangen. Alle wußten und fühlten es, was sie diesem Zllartne zu verdanken hatten, der das Vaterland jetzt endgültig von der Fremdherrschaft befreit und ihm eine bessere Zukunft gesichert hatte. Viele Feste wurden dem Heimkehrenden zu Ehren gegeben ; fein schönster Cohn aber bestand in dem Bewußtsein, in schwerer Zeit feinem Vaterlande durch feinen starken Arm genützt zu haben.

7. Der Gutsherr von Vechelde - S. 134

1911 - Braunschweig : Graff
»>»*»>*>*>.*.*>«>*V *>*>•>•> *y 134 A'losthofe \72\ b. \2. Ianuarii. Gestorben b. 3. Juli \792." „Großer, aber durch das Blut Jesu dhristi, feines Heilandes und (Erlösers, begnadigter Sünder vor Gott. Hier nur feine irdische Hülle."---------- Die letzten Lebensjahre des Herzogs wurden durch mancherlei Krankheiten getrübt. (Er erlitt einige Zhale einen Schlaganfall, von dem er sich aber jedesmal wieder erholte, wenige Tage vor feinem ilobe wurde er, als er gerade in Braunschweig weilte, von einem Schnupfen und husten befallen, woraus sich eine Lungenentzündung entwickelte, die am 5. Juli \7ty2 feinem tätigen Leben ein Ende machte. Jim Zllofthofe zu Brauns chweig, wo er geboren war, ist er auch gestorben.---------- Die testamentarischen Bestimmungen, die Herzog Ferdinand für den Fall feines (lofres getroffen hatte, wurden gewissenhaft ausgeführt. Seine Leiche wurde ohne alles Gepränge in der Gruft der Domkirche beigesetzt, und alsbald wurde der Bau der Gruft in Pechelbe au der bestimmten Stelle begonnen. Als sie vollendet war, wurde der Sarg mit sechs Rappen, wie der Herzog es bestimmt hatte, nach Vechelde gefahren und dort beigesetzt. Aber dort sollte er noch nicht zur Ruhe kommen. Bereits nach zwei Jahren, im Jahre mußte der Sarg wieder aus der Gruft gehoben werden, weil das Grundwaffer hineingedrungen war und ihn Zu zerstören drohte. Zllit ausdrücklicher Einwilligung der Königin Christine von Preußen, der Iditme des großen Friedrich, der letzten von den Geschwistern des Herzogs, wurde er abermals nach Braunfchweig gebracht, wo er nun unter der Domkirche end-gültig beigesetzt wurde. Auf zwei Zhetallplatten, je einer zu Häupten und zu Füßen des Sarges, lesen wir die oben erwähnten,

8. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

9. Uebersicht der Weltgeschichte in synchronistischen Tabellen - S. 87

1873 - Breslau : Kern
Y. Zeitraum. Kabinetskriegs-Zeitalter 1740—1789. 87 Kabinetskriege. Amerika. Der siebenjahr. Krieg 1756—63. Prinz Heinrich v. Preußen, Winterfeld, Schwerin, Keith, Zieten, Seidlitz, Ferdinand von Braunschweig, Daun, Laudon. 1756. Tractat zu Westminster 16. Januar, Preußen mit Großbritannien. Freundschaftsbündnis zu Versailles 1. Mai. Schlacht bei Lowositz 1. Del Kapitulation von Pirna, das sächsische Heer streckt die Waffen 16. October. 1757. Friedrich in die Reichsacht erklärt 17. Januar. Gefecht bei Reichenbach 21. April. Schlacht bei Prag 6. Mai, Schwerin f. Schlacht b. Kollin 18. Juni. Schlacht bei Hastenbeck 26. Juli, Folge davon Convention von Kloster Seven 8. Sept. Schlacht bei Groß-Jägerndors 30. Aug. Schlacht bei Rossbach 5. Nov. Schlacht bei Leuthen 5. December. 1758. Subsidienvertrag Preußens u. Englands 11. April. Schlacht bei Creseld 23. Juni. Schlacht bei Zorndorf 25. Aug. Ueberfall bei Hochkirch 14. Oct. 1759. Schlacht bei Kay 23. Juli. Schlacht bei Minden 1. August. Schlacht bei Kunersdorf 12. Aug., Kleist f- Kapitulation von Maxen 21. Nov. (Finkenfang). 1760. Schlacht bei Landshut 23. Juni. Schlacht bei Corbach 10. Juli. Schlacht bei Liegnitz 15. August. Berlin von dem russischen General Tottleben eingenommen 9. October. Schlacht bei Torgau 3. Nov. 1761. Schlacht bei Billinghausen 16. Juli. Lager von Bunzelwitz, 20. August bis 10. Sept. 1762. Friede von Petersburg 5. Mai, Preußen mit Peter Iii. von Russland, und zu Hamburg mit Schweden 22. Mai. Schlacht b. Burkersdorf 21. Juli. Schlacht bei Freiberg 29. Oct. Waffenstillstand den 6. Nov. 1763. Friede zu Paris 10. Februar. Friede zu Hubertsburg 21. Febr. Consöderatiouskrieg 1768—74. Polen und Türkei gegen Russland, welcher 1772 zur ersten Theilung Polens und 1774 zu dem Frieden von Kutschuk-Kainardschi führte. Quebeck v. Engländern erobert 1759. Canada und das Mississippigebiet an England, ausgenommen New-Orleans 1763; letzteres ebenfalls 1765. Stempeltaxe 1766. Culturgeschichte. Theesturm in Boston 1773. Kongress in Philadelphia 1774. Washington, Oberfeldherr 1775. Schlacht bei Bunkershill 1775, 10. Juni. Watt und Boulton, Verbesserung der Dampfmaschine 1777. Arkwright, Spinnmaschine. Josia Wedgwood 1775. Töpferei rc. Voltaire, Rousseau und Sinne t 1778. Metrische Lampe oder Zündmaschine durch Fürstenberger aus Basel 1779. Reinolds erbaut die erste eiserne Brücke zu Colebrokdale. Valentin Haug erfindet die erste Leseschrift sür Blinde. Erstes Austreten der Kartoffelkrankheit in Deutschland 1788. Joseph Ii. führt den Maisbau in Deutsch-lanv und den Reisbau in Südungarn ein. Vier deutsche Erzbischöfe schließen die Ems'er Punktation gegen die Uebergriffe des Papstthums, 1785. Halsbandgeschichte in Frankreich 1785. Waldhorn, von Hempel, 1754. Erdbeben in Lissabon 1755, 1. November. Montesquieu t 1755. Gründung der Schule der Encyclopädisten: Voltaire, Rousseau, D'alembert, Diderot. Mac Adam, Erfinder des Chausseebaues, 1755—1836. Demoiselle Favard wagte es zuerst, ein entsprechendes Kostüm aus der Bühne anzuwenden, da bisher in Frankreich alle Rollen im Hofkostüm mit Degen und Perrücke gespielt werden mussten. Erste Ersteigung des Montblanc durch Jac. Balmat 1756. Letzte Tortur in Berlin an dem Informator Dirx 1755 und Aufhebung der Tortur durch Friedrich Ii., 1756; in Oesterr. 1776. Die polytechnische Gesellschaft veranstaltet Preisbewerbungen für Proben von Fabrikaten, Teppichen, Decken, Porcellan rc. 1756, woraus sich 100 Jahre später die Industrie-Ausstellungen entwickelten. Infusionstierchen (Leuwenhoek) 1757. Im Felde war den preuß. Offizieren der Gebrauch silberner Löffel nicht erlaubt. Reaumur t 1757. Schiller geb. 1759. Silhouetten, benannt nach dem verhassten Finanzminister Ludwigs Xv. 1759. Blitzableiter durch Franklin 1760. Gleim, Uz, Kleist, Ramler, Weiße, Rabener um 1760. Notierte erhebt das Ballet zu einer eigenen Gattung d. theatralischen Kunst um 1760. Gründung d. Fccherschen Bleistiftfabrik 1761. Marggraf in Berlin, Runkelrübenzucker 1762. Niebuhrs Reise in Arabien 1765.

10. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 49

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 einen geschmückten Hausaltar; aber im allgemeinen ist auch da eiue mit Matten bedeckte Holz- oder Lehmpritsche die einzige Ausstattung. Die Kleidung der Bewohner ist recht einfach. Sie tragen einen blauen Kittel und eine zweiteilige Hose, einen Strohhut und Filz- schuhe. Im Winter zieht man einfach noch zwei oder drei Kittel und Hosen über. Die Leute treiben Ackerbau, und in einigen Städten giebt es eine blühende Glas- und Porzellan-Jndustrie. Zu den Hauptausfuhrartikeln gehörten bisher auch Seide und Strohmatten oder Strohborten, aus denen man in Europa die feinsten Strohhüte herstellt. Der Arbeits- lohn schwankt zwischen 6 und 30 Pfennigen für den Tag. Der chinesische Arbeiter ist arbeitsam und ungeheuer genügsam. Er ist gewohnt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten. Einen wöchentlichen Ruhetag kennt er nicht. Handel und Verkehr gingen bisher vorzugsweise nach Tschifu am Nordrande der Halbinsel Schantnng, am Golf von Tfchili. Die heutigen Verkehrswege find aber die elendesten, die man sich denken kann. Chausseen giebt es überhaupt nur zwei, und die nächst erreichbare liegt außerdem 90 km von Kiautschou entfernt. Zwischen der Bai und der Provinzialhauptstadt Tsi nan fu, eine Entfernung wie die von Breslau nach Berlin, besteht eine Verbindung überhaupt nicht. Von Verkehrsmitteln giebt es nur einräderige Karren, -die von den Chinesen gezogen oder gestoßen werden. Da auch der Wassertrans- Port wegen des nördlichen Laufes der Flüfse nicht in Betracht kommt, so drängen die Verhältnisse ohne weiteres zum Bau von Eisenbahnen. Unsere Regierung hat bisher drei Hauptlinien festgestellt und konzes- siouiert, und der Vau der ersten Linie schreitet rüstig vorwärts. Die wichtigste ist die Verbindungslinie mit der Provinzialhauptstadt mit ihren Seitenlinien in die Kohlengebiete von Poschan und Teitschwan. Die deutsche Regierung beabsichtigt, einen Kriegs- und einen Kohlen- Hasen im Innern der Bai anzulegen, während der Post- und Personen- verkehr an die Außenrhede kommt. Wende, Deutschlands Kolonieen. 6. Aufl. 4
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